PAVILLON ZÜRICH II

Jahr: 2022
Ort: Zürich / CH 
Nutzung: Gastronomie, öffentl. WC
Typ: offener Wettbewerb
mit Hannes Siefert


Folly ist eine englische Bezeichnung in der Gartenkunst für einen ungewöhnlichen Zierbau. Wörtlich übersetzt „kleine Torheit“ oder „Narretei“. Meist zeichnet ihn dabei eine Extravaganz, gekoppelt mit einer gewissen Zwecklosigkeit aus. Der Neubau am Bürkliplatz ist zwar nicht zwecklos, wohl aber auf eine gewisse Weise funktionsungebunden, da er auch ohne den Kioskbetrieb seine Daseinsberechtigung als witterungsschützender Unterstand und städtebauliches Angebot an eine breite Öffentlichkeit erhält.

Wer heute über den Bürkliplatz flaniert, bemerkt schnell, wie wichtig der bestehende Kiosk für diesen Ort ist. Es verleiht dem Platz Aufenthaltsqualität und bietet ein niederschwelliges Angebot, das allen zugänglich ist. Ein abendliches Bier bringt die Menschen zusammen. Dieser Urgedanke von öffentlichem Raum bildet den Ausgangspunkt für den Entwurf ein umlaufender Tresen und ein weites Dach bilden ein Raumgefüge, das zum Verweilen einlädt. Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann hier Unterstand, Schutz und Schatten gefunden werden. Dadurch erhält der Kiosk auch eine Allseitigkeit, wenngleich der Ausschank zum Platz orientiert ist. Das unter dem Flugdach eingestellte Volumen trennt sich auf in zwei Körper. Auf Höhe der Lochmannstrasse ergibt sich so eine Zugangssiuation, welche durch das Gebäude leitet und die Stadthausanlage und den Platz vor dem Geiserbrunnen miteinander verbindet. Die Schnittkanten erhalten eine differenzierte Materialität und reflektieren die Umgebung. Ein Oberlicht erhellt diesen Durchgang.