Eine Gemeinde denkt in die Zukunft. Und dies überlegt und mit Vorausschau und der Erkenntnis, dass es nachhaltig ist über den akuten Bedarf hinaus nachzudenken und in größeren Zeitspannen zu denken, sodass kein Stückwerk entsteht, sondern Leitlinien, die überdauern. Mit gezielten Interventionen soll in der Gemeinde Sengenthal eine Mitte geschaffen werden, die bisher fehlt - als Ort des Aufenthalts, des Treffens, vor allem aber als Ort gemeinsamer Identität. Als grüne Mitte eignen sich hierbei die neuen Sportflächen auf der Dorfwiese, genauso wichtig ist jedoch auch die Winnberger Straße als öffentlicher Straßenraum. Dies gelingt durch Teilung des Raumprogrammes in zwei ortsbildende Volumen, die die Funktionen dauerhaft dort verorten, wo sie einen Mehrwert erzeugen und der Ortsmitte ein neues Gesicht verleihen, das einlädt hier zu verweilen, sich zu treffen und zu feiern. Der Kirchturm erhält zwei kleine Brüder durch die Neubauten. Zwischen diesen drei Vertikalen spannt sich das neue Herz Sengenthals auf.
Der Baukörper der Mensa verortet sich im Süden und schließt so die Schulsportflächen ab. Er wird Teil des Ensembles von Grundschule und Kindergarten, die sich zu den Schulhofflächen orientieren. Durch die traufseitige Setzung zur Straße fügt er sich in die urbane Körnung angemessen ein. Die topographische Einbindung bildet zu den Sportflächen eine Terrasse mit Freitreppe, die als Außenbereich der Mensa dient.
Der Baukörper der Bibliothek und des Gemeindearchivs mit Räumen für den Bürgermeister situiert sich aufgrund der öffentlichen Nutzung an die Winnberger Straße und bildet mit dem alten Schulhaus und der Kirche die Mitte der Gemeinde. Mit dem Wegfall der Stellplätze soll dieser Raum den Bürgern gewidmet werden als Aufenthaltsraum und Treffpunkt, bespielt durch die Bibliothek und das dort verortete Café.